Durch die Überbrückung einer wichtigen Kluft zwischen Grundlagenforschung und Arzneimittelentwicklung zielt das IMI2-geförderte Projekt ESCulab darauf ab, die Umsetzung grundlegender wissenschaftlicher Erkenntnisse in innovative Arzneimittelausgangsstoffe zu erleichtern. Neue biologische Konzepte wurden durch Crowdsourcing gesammelt, neue Targets übersetzt und Risiken durch die Bereitstellung hochwertiger chemischer Ausgangsstoffe für die Arzneimittelentwicklung verringert. Innovator*innen aus dem akademischen Bereich und KMUs in der EU erhielten Zugang zu hochmodernen Einrichtungen auf Industrieniveau, zu Fachwissen im Bereich der Arzneimittelforschung und zu einer erstklassigen, kuratierten Bibliothek mit über 550.000 einzigartigen Verbindungen, die sich für das Screening potenzieller Arzneimittelziele eignen. Die in ESCulab gewonnenen Daten zur Arzneimittelentdeckung ermöglichen es Innovator*innen, ein Angebot zu erstellen, das für Investor*innen und/oder Arzneimittelentwickler*innen attraktiv ist und sie dazu anregt, diese Erkenntnisse weiter zu nutzen. Letztendlich sollte dies zu neuartigen Arzneimitteln führen, die auf grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen und den Patient*innen helfen werden.
ESCulab wollte dies durch die Erweiterung und Verbesserung der Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt, der European Lead Factory (ELF), erreichen, in welchem dieses Prinzip bereits erfolgreich umgesetzt wurde. ESCulab sollte Folgendes ermöglichen: die Durchführung von bis zu 185 Wirkstoff-Screens, die Verwendung einer viel größeren Sammlung von Wirkstoffen für das Screening, die Durchführung von komplexeren phänotypischen Screening-Assays und die Entwicklung eines nachhaltigen Geschäftsmodells, das den Zugang zu den Aktivitäten der kooperativen Arzneimittelentdeckung über den Förderzeitraum hinaus gewährleisten sollte. Während des Förderzeitraumes versuchte ESCulab, zusätzliche Mittel für extern bezahlte Screenings und Hit-to-Lead-Projekte für Organisationen wie Wohlfahrtsverbänden und Stiftungen einzuwerben, um die langfristige Nachhaltigkeit der Initiative zu gewährleisten.
Nach 5-jähriger Zusammenarbeit in einem multidisziplinären Team lieferte das Konsortium 116 Screening-Programme, die ein breites Spektrum an therapeutischen Bereichen abdeckten. In 11 Jahren ELF wurden 9 Patentanmeldungen eingereicht, 4 Start-ups gegründet, 322 Wirkstoffentwicklungsprogramme durchgeführt, die erste klinische Kandidaten lieferten, >20 Programme für Partnerschaften eingerichtet, 5 Wirkstoffkandidaten veröffentlicht, >100 Artikel publiziert, ein solides Kooperationsnetz aufgebaut sowie ein Rahmen für die Zusammenarbeit mit Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützigen Einrichtungen geschaffen.
STICHTING LYGATURE, Netherlands