Ein hybrid-elektrisches Antriebssystem für Regionalflugzeuge gilt als vielversprechender Schritt hin zu einer nachhaltigeren Luftfahrtindustrie. Um die Herausforderung des Klimawandels zu bewältigen, sollen im Rahmen des von der EU finanzierten AMBER-Projektes die Schlüsseltechnologien ausgereift, integriert und validiert werden, die für ein hybrid-elektrisches, mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenes Antriebssystem der Megawattklasse erforderlich sind. Dadurch werden die Treibhausgasemissionen und der Treibstoffverbrauch im Vergleich zu modernen Regionalflugzeugen des Jahres 2020 um mindestens 50 % gesenkt. AMBER erkennt die Bedeutung der regionalen Luftfahrt für die Nachhaltigkeit und die Erreichung ehrgeiziger Umweltziele an. Das Projekt ist ein Schritt zur Dekarbonisierung des Luftverkehres und zur Verringerung der Schadstoffemissionen.
Der Klimawandel stellt eine noch nie dagewesene Herausforderung für die heutige Gesellschaft dar. Zahlreiche Studien unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die globale Industrie zu dekarbonisieren und die Schadstoffemissionen in allen Sektoren, einschließlich des Luftverkehres, drastisch zu reduzieren. Obwohl die globalen Umweltauswirkungen des Luftverkehres aufgrund des großen Betriebsvolumens hauptsächlich von Flugzeugen mit kleiner bis mittlerer Reichweite verursacht werden, kann die Entwicklung bahnbrechender Technologien für den Energiebedarf solcher Anwendungen erst dann erfolgen, wenn die Entwicklung neuer Technologien in geringerem Umfang oder in kleineren Größenordnungen abgeschlossen ist. Die Umgestaltung der regionalen Luftfahrt, d. h. Flugzeuge, die Entfernungen von 500 bis 1000 km mit einer Kapazität von bis zu 100 Sitzen bedienen, wird daher den Weg zur Nachhaltigkeit weisen und von besonderer Bedeutung sein. Sowohl die Batterie- als auch die mit flüssigem Wasserstoff betriebene Brennstoffzellentechnologie werden noch nicht soweit ausgereift sein, dass sie die Realisierung eines vollelektrischen Regionalflugzeuges innerhalb des nächsten Jahrzehntes ermöglichen. Stattdessen wird ein Zwischenschritt erforderlich sein, um die Treibhausgasemissionen bereits bis 2035 deutlich zu reduzieren. Die Entwicklung eines hybrid-elektrischen Antriebssystems für Regionalflugzeuge mit einer Hybridisierung von mindestens 50 % stellt diesen sehr anspruchsvollen, aber erreichbaren Zwischenschritt dar und kann eine Reduzierung des Treibstoffverbrauches um mindestens 50 % im Vergleich zu Regionalflugzeugen, die dem Stand der Technik von 2020 entsprechen, ermöglichen. Ein thermisches Triebwerk, das die Verwendung von 100 % nachhaltigem Flugbenzin ermöglicht, wird es erlauben, die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus um 90 % zu reduzieren und damit nahe an die Nullgrenze zu bringen. Das Projekt AMBER (InnovAtive DeMonstrator for hyBrid-Electric Regional Application) befasst sich mit diesem Aspekt und verfolgt die Weiterentwicklung von von hybrid-elektrischen Schlüsselkomponenten und die Validierung einer produktrepräsentativen parallelen hybrid-elektrischen Antriebsarchitektur auf Brennstoffzellenbasis für Regionalflugzeuge der nächsten Generation. Ziel ist eine Inbetriebnahme bis 2035, um die ehrgeizigen Umweltziele der strategischen Forschungs- und Innovationsagenda für saubere Luftfahrt (Clean Aviation Joint Undertaking – CAJU) zu erreichen – einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und der europäischen Luftfahrtindustrie.
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