Jüngste Katastrophen wie das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa, die Waldbrände in Griechenland oder das Erdbeben in der Türkei führten zu groß angelegten Rettungseinsätzen. Wo kritische Infrastrukturen infolgedessen beschädigt wurden, griffen die Einsatzkräfte häufig auf mobile Dieselgeneratoren zur Energieversorgung zurück. Dieser Einsatz von Diesel verursacht jedoch Treibhausgasemissionen, wie eine Beispielrechnung zeigt: Während der Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023 wurden über einen Zeitraum von 10 Tagen rund 25.000 Einsatzkräfte für Such- und Rettungsmissionen eingesetzt. Für den Betrieb der notwendigen Einsatzbasen wurden ca. 3.500.000 Liter Diesel benötigt, wodurch schätzungsweise 9250 Tonnen CO₂-Emissionen entstanden. Weitere Negativeffekte dieser Generatoren sind außerdem die Luftqualität in der unmittelbaren Umgebung, Wärme, Vibrationen und Lärm, und sie stellen ein Sicherheitsrisiko für die Einsatzkräfte und die Schutzsuchenden dar. Derzeit gibt es keine einsatzfähige, grüne Technologie zur mobilen Energieversorgung, die den Anforderungen von Rettungskräften entspricht.
POWERBASE zielt darauf ab, diese technologische Lücke zu schließen und die Grundlage für zukünftige Beschaffungen vielversprechender, erneuerbarer Energietechnologien zu schaffen. Aus der Perspektive der Endnutzer, wie z. B. der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, wird POWERBASE die Anforderungen in Notfalleinsätzen in verschiedenen Katastrophensituationen analysieren. Zu den Szenarien gehören u. a. Waldbrände, Hitzewellen, grenzüberschreitende Hochwasserereignisse mit einer hohen Anzahl an Betroffenen und ein Erdbebenszenario in einer ländlichen Bergregion. Das Projekt wird auch bereits vorhandene Technologien sowie potenzielle neue Innovationen berücksichtigen, die in Zukunft diesen Anforderungen gerecht werden können. Investitionen in eine emissionsarme, zuverlässige, autarke und mobile Energieversorgung für Notunterkünfte und Einsatzbasen werden auf diese Weise ermöglicht.
POWERBASE wird von der EU im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogrammes Horizont Europa mit € 1 Million unterstützt. Das Projekt begann am 1 Okt. 2024 und wird am 30 Sep. 2025 enden.
BUNDESANSTALT TECHNISCHES HILFSWERK, Germany